SPD-Stadträtin Helen Heberer kandidiert nicht mehr für den Gemeinderat
Die SPD-Stadträtin und ehemalige Landtagsabgeordnete Helen Heberer kündigt an, bei der Kommunalwahl 2024 nicht mehr anzutreten.
„Für mich steht schon länger fest, dass ich am Ende dieser Wahlperiode aus dem Gemeinderat ausscheide, auch wenn das viele nicht glauben wollten – nach 25 Jahren ist das aber ein guter Zeitpunkt. Denn ich gehöre dem Gemeinderat seit 1999 an – und davon habe ich keinen Tag bereut. Ich bin dankbar für viele interessante Begegnungen, enge und konstruktive Zusammenarbeiten und viele Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind und vieles was wir gemeinsam erreichen konnten.
Dabei hatte ich einen ganz besonderen Schwerpunkt immer in der Kulturpolitik gesehen. Gemeinsam mit meiner Fraktion konnte ich in den letzten 25 Jahren Entwicklungen voranbringen, die unsere Kulturlandschaft bereichern. Wichtig war es mir immer, unsere Kultureinrichtungen wie z. B. unsere Museen, Orchester und das NTM genauso zu stützen, wie die freie Szene, denn sie sind es gemeinsam, die die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt ausmachen.
Selbstverständlich bleibe ich in der Mannheimer Stadtgesellschaft aktiv, sei es als Vorsitzende des Freundeskreises des Marchivum oder als Vorsitzende des Verein Stadtbild Mannheim e.V. mit der Alten Sternwarte und ihrem kleinen und besonderen Kulturprogramm, oder als Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“, begründet Heberer, kulturpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat, ihren Rückzug aus der Kommunalpolitik.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Reinhold Götz würdigt Heberers 25 Jahre langes Engagement in der Kommunalpolitik: „Helen Heberer hat die SPD-Gemeinderatsfraktion 25 Jahre lang mit ihrem großen Engagement rund um die Kulturlandschaft in Mannheim geprägt. Ihr war die freie Kulturszene, die ein wichtiger Nährboden für die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt ist, stets ein großes Anliegen. So hat sie sich nicht nur für NTM, Museen und Orchester, sondern z. B. auch für den Freien Tanz, für das Weiterbestehen des Kurpfälzischen Kammerorchesters, für gute Arbeitsbedingungen der Bläserphilharmonie, für die Klapsmühl, das TiG 7, das Theater Oliv, Künstlerateliers und freie Kulturschaffende immer eingesetzt. Sie war, von der ersten Stunde an, an der Entstehung und dem Aufwuchs der Popakademie und des Musikparks beteiligt. Dabei war ihr auch die Erweiterung für den Studiengang Weltmusik ein Anliegen und sie brachte die entsprechenden Akteure zusammen.
Helen Heberer ist die Mitbegründerin und Schirmherrin des Futterankers e.V., der es sich zur Aufgabe macht, dafür zu sorgen, dass Haustiere bei ihren Haltern bleiben können, wenn Nahrung und ärztliche Versorgung von ihnen nicht mehr finanziell geleistet werden können. Auch um den Denkmalschutz machte sie sich verdient, so hätte es z. B. sicher keine Sanierung der Alten Sternwarte ohne ihren großen Einsatz gegeben, ebenso setzte sie sich erfolgreich für die Unterbringung des MARCHIVUMS im sanierten Hochbunker in der Neckarstadt ein, wie auch für den Erhalt des Museumsschiffs.
Gekämpft hat sie auch für die Unterbringung des Lapidariums in der U-Halle und unlängst einen Beschluss des Gemeinderates dazu herbeigeführt, um nur die drei aktuellen Beispiele ihres politischen Wirkens zu nennen. Mit ihr hatte die SPD-Fraktion eine in der Stadtgesellschaft hoch anerkannte Politikerin in ihren Reihen, die sich auch der Wahrung unserer Geschichte verschrieben und es immer geschafft hat, einen ausgewogenen Weg zwischen Tradition und Moderne, zwischen der Erfahrungen aus der Vergangenheit und dem Mut zu Neuem zu finden.“
Infoblock: Helen Heberer (*28. Dezember 1950) ist seit 1999 Mitglied des Gemeinderates und kulturpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat. Von 2001 bis 2011 war sie Mitglied im SPD Landesvorstand. Von 2002 bis 2008 hat sie als Kreisvorsitzende die SPD Mannheim angeführt. Von 2006 bis 2016 war sie Landtagsabgeordnete für den Mannheimer Süden, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses. Die Dozentin für Sprecherziehung und Theaterpädagogik ist darüber hinaus in vielen Vereinen sehr aktiv, auch der Bereich der Denkmalpflege liegt ihr sehr am Herzen. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Stadtbild Mannheim e.V. und beim Aktionsbündnis Alte Sternwarte aktiv. Ebenso ist sie Vorsitzende des Freundeskreis MARCHIVUM, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Mitglied des Landesdenkmalrates und Beiratsmitglied im Europa-Zentrum Baden-Württemberg. 2017 wurde sie mit dem Bloomaul-Orden ausgezeichnet. |