Reges Interesse an Veranstaltung der SPD-Fraktion zum Thema Stadtbibliothek
Inwiefern hat sich die Nutzung von Stadtbibliotheken gewandelt? Welche Anforderungen bestehen an eine neue, moderne Stadtbibliothek? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „Stadtbibliothek der Zukunft – Ort des Wissens und der Teilhabe“ thematisiert, zu der die SPD-Fraktion ins Jüdische Gemeindezentrum Mannheim geladen hatte. Neben dem Fraktionsvorsitzenden Reinhold Götz und der bildungspolitischen Sprecherin Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper nahmen Dr. Holger Krimmer, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Bibliotheksverbands, sowie Dr. Norbert Kamp, Leiter der Stadtbüchereien Düsseldorf, auf dem Podium Platz.
In seiner Ansprache machte Fraktionsvorsitzender Reinhold Götz klar, dass sich die SPD-Fraktion nachdrücklich für den Neubau der Mannheimer Stadtbibliothek in N2 einsetzt: „Bibliotheken sind mittlerweile deutlich mehr als Bücheraufbewahrungsorte. Als ‚Dritte Orte‘ sind sie gesellschaftliche Knotenpunkte, die Raum für Begegnung und generationenübergreifendes Lernen bieten. Dies wollen wir als SPD-Fraktion den Mannheimerinnen und Mannheimern mit einer neuen Stadtbibliothek ermöglichen. Die aktuellen Zustände in N1 sind nicht länger vertretbar – auch nicht gegenüber den Mitarbeitenden, für die Mannheim als Arbeitgeberin in der Verantwortung steht.“
Dr. Holger Krimmer berichtete über die aktuelle Entwicklung und den Wandel von Bibliotheken. So entsteht durch die Begegnung von Menschen aus verschiedenen Stadtteilen und gesellschaftlichen Schichten ein überaus positiver Einfluss auf den städtischen Zusammenhalt. Zudem wirken sie als Standortfaktor für sich ansiedelnde Unternehmen auch in den Wirtschaftssektor hinein.
Als Leiter der Stadtbüchereien Düsseldorf, deren neue Zentralbibliothek den Titel „Bibliothek des Jahres“ führen darf, gab Dr. Norbert Kamp wertvollen Input zum Planungsprozess und zu Ausgestaltungsmöglichkeiten. In der Rheinmetropole war die Einbindung der Stadtbevölkerung ein zentraler Faktor, der sich nun auszahlt: Insbesondere sonntags wirkt der Magnetismus der Bibliothek und zieht eine vierstellige Besucherzahl an die Bücherregale, ins Podcast-Studio oder zu den Mitmach- und Experimentierangeboten.
Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper, als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde auch Gastgeberin des Abends, betonte auf Nachfrage aus dem Publikum: „Für uns ist klar, dass eine zentrale Stadtbibliothek keinesfalls gegen die Stadtteilbibliotheken ausgespielt werden darf – denn wir brauchen beides. So können sich umfangreiche, pädagogische Angebote einer Innenstadt-Bibliothek mit wohnortnahen, auf die Stadtteilbedürfnisse abgestimmten gut ergänzen. Der Gemeinderat hat bereits entschieden, dass die neue Stadtbibliothek in N2 errichtet werden soll und auch die Wettbewerbsergebnisse liegen seit Jahren vor. Daher erwarten wir nun vonseiten der Stadtverwaltung das zielgerichtete Vorantreiben der Planungen, sodass noch rechtzeitig vor den diesjährigen Haushaltsberatungen ein Maßnahmengenehmigungsbeschluss erfolgen kann.“