Mannheimer Sozialdemokraten wollen Prof. Dr. Jüttner in die Pflicht nehmen

Längere AKW-Laufzeit belastet die MVV als kommunales Energieversorgungsunternehmen und erschwert innovative Investitionen in zukunftsträchtige Energieerzeugung!

Nach Ansicht der SPD hat die schwarz-gelbe Bundesregierung am letzten Wochenende entschieden, die zentralistischen Energieversorgungsstrukturen und die Macht der vier großen Energiekonzerne auf lange Zeit zu zementieren. „Die Rechnung dafür werden die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen und die Umwelt bezahlen.“

Die beschlossene Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland wird der MVV-Energie viel Geld kosten und gefährdet die wirtschaftliche Grundlage von getätigten Investitionen. Die MVV hatte seit dem Atomkonsens der damaligen Bundesregierung und im Vertrauen auf die geltende gesetzliche Regelung, vor allem in Kraft-Wärme-Kopplung, thermische Abfallverwertung und Biomasse rund 900 Millionen Euro investiert.

Wenn die Kernkraftwerke länger laufen, wird sich der Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energien verschlechtern, weil in abgeschriebenen Kernkraftwerken Strom günstiger hergestellt werden kann. Durch die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke, ist es fraglich, ob die MVV ihr ehrgeiziges Ziel erreichen kann, den Anteil an erneuerbaren Energien bis 2020 von heute 18 auf 30 Prozent zu erhöhen.

Die Mannheimer Sozialdemokraten fordern vom CDU-Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Egon Jüttner, dass er zu seinen Aussagen, die er im Bundestagswahlkampf 2009 gemacht hatte, steht und sich klar gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten ausspricht.

Auch in seiner Funktion als Mitglied im Aufsichtsrat der MVV Energie sollte Herr Prof. Dr. Egon Jüttner dafür sorgen, dass den getätigten innovativen Investitionen in der Trendwende der Energieversorgung nicht die wirtschaftliche Grundlage entzogen wird.

„Herr Jüttner muss sich klar entscheiden, ob er sich als Lobbyist der Atomenergie und der vier Großkonzerne versteht oder ob er sich den Interessen des kommunalen Versorgungsunternehmens seiner Heimatstadt und damit innovativen Investitionen in eine zukunftsfähige Energiepolitik verpflichtet fühlt“, betont der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Katzmarek. „Diese Frage muss Herr Prof. Dr. Jüttner deutlich und schleunigst beantworten.“

MVV-Chef Georg Müller hatte jüngst in einem Interview erklärt, dass „die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke der tiefgreifendste energiewirtschaftliche Einschnitt in den vergangenen zehn Jahren wäre. Der Umbau der Energiewirtschaft hin zu einer dezentralen, flexiblen, grünen und pluralistisch organisierten Versorgung würde eine Vollbremsung erfahren.“

Die SPD bleibt bei ihrem Ziel der zügigen und vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien und selbstverständlich am Festhalten des Atomausstiegs. Damit wird Arbeit geschaffen und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit des Landes gesichert. Denn die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft des 21. Jahrhunderts wird die energie- und rohstoffeffizienteste Volkswirtschaft sein.

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