Junge Menschen stärken: Mehr Bildungsgerechtigkeit durch Sofortprogramm für Kinder und Jugendliche in der Neckarstadt-West
Die SPD-Gemeinderatsfraktion fordert für die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Neckarstadt-West deutlich mehr Unterstützung. Durch die coronabedingten langen Unterrichtsausfälle haben sich die ohnehin schon vorhandenen Bildungsdefizite weiter drastisch verstärkt.
Deshalb sollen in einer „konzertierten Aktion“ zeitnah die Eltern/Familien zu Hause aufgesucht, möglichst muttersprachlich beraten und dann gemeinsam individuelle, passgenaue Unterstützungen für die Kinder vereinbart werden.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Mannheimer Gemeinderat und Neckarstädter Stadtrat Reinhold Götz erklärt: „Ein erheblicher Teil der fast 2000 Kinder und Jugendlichen gehörte schon vor der Corona-Epidemie zum Kreis der besonders Benachteiligten in unserem Bildungssystem. Diese Situation hat sich aufgrund der langen Schulschließungen und der eingeschränkten Sozialkontakte weiter dramatisch verschärft. Bildungsverantwortliche vor Ort berichten, dass höchstens zwei Drittel der Kinder während der Epidemie erreicht werden konnten. Dies führt dazu, dass die deutschen Sprachkenntnisse, aber auch die Lernbereitschaft abnehmen mit entsprechenden Auswirkungen auf das Bildungsniveau. Viele Kinder und Jugendliche erhalten vom Elternhaus aufgrund eigener Bildungsdefizite, der prekären Wohnsituation und der schwierigen finanziellen Lage nur unzureichende Unterstützung. Um hier kompensatorisch wirken zu können, fordern wir deshalb ein Sofortprogramm mit entsprechenden Unterstützungsangeboten.“
Götz sieht in der Vernetzung wichtiger Ansprechpartner und Akteure im Stadtteil eine große Chance. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den Schulen im Stadtteil und dem Campus-Projekt bietet die Chance, wirklich alle Kinder und Jugendliche erreichen zu können. Die verbindliche Einbeziehung und Kooperation weiterer Akteure wie dem Quatiermanagement, dem Jobcenter, dem Jugend- und Gesundheitsamt und dem Verein Neckarstadt-Kids können langfristig helfen, ein stabiles Netzwerk für mehr Bildungsgerechtigkeit im Stadtteil aufzubauen.“
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