Neuordnung des ehemaligen Werksgeländes der Spiegelfabrik Luzenberg – Neue Chancen für die Stadtentwicklung
Die über 170 Jahre alte Spiegelfabrik der Firma SAINT-GOBAIN zwischen Luzenberg und Waldhof-West prägte den Mannheimer Norden und Mannheim als Industriestadt. Die Stilllegung im September 2020 ermöglicht durch eine Flächenneuordnung Chancen für die Stadtentwicklung.
Die Pläne der Stadt Mannheim, das Gelände als Sanierungsgebiet festzulegen, zum Schutz und Erhalt der Natur, aber auch dem Bau von Wohnungen und Gewerbeflächen, war für uns als SPD der richtige Schritt. Für die weiteren Planungen ist es nun entscheidend, dass die Stadt Mannheim, bzw. die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP, die Flächen von SAINT-GOBAIN erwirbt.
Seit dem Rahmenplan von 2001, der für das erweiterte Plangebiet erstellt wurde und letztendlich nicht verwirklicht werden konnte, gibt es mehrere Entwicklungen, die alle bei den Planungen berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören unter anderem das Bauprojekt „Wohnen am Wasser“, die Weiterentwicklung der Musikinsel, die inzwischen gebildete üppige, naturbelassene Vegetation, aber auch die Ankündigung der Firma SAINT-GOBAIN ein Tochterunternehmen auf einem Teilbereich des Grundstückes anzusiedeln.
Im heutigen Ausschuss für Umwelt und Technik liegt die Beschlussvorlage zum weiteren Vorgehen der Planungen vor. Diese enthält zwei Varianten. Während die erste Variante einen maximalen Walderhalt und eine gewerbliche Nachnutzung vorsieht, steht bei der zweiten Variante die neue Mitte Waldhof-Luzenberg im Fokus. Beide Varianten enthalten für uns wichtige Elemente, wie mehr Aufenthaltsqualität, Fuß- und Radweg, Angebot an Kindertageseinrichtung und Schule, Erhalt von Vereinsflächen. Mehr Potential für das Zusammenwachsen der Stadtteile Waldhof und Luzenberg hat Variante 2. Durch den vorgesehenen Park, der als grüne Mitte eine Verbindung zwischen den Stadtteilen schafft, werden auch weitere Gebietsvernetzungen geschaffen, die wichtig für eine zukünftige Wohnbauentwicklung sind.
Reinhold Götz, Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Stadtentwicklung, Wohnen und Finanzen, betont: „Klar ist: Im Hinblick auf die immer prekärer werdende Situation auf dem Wohnungsmarkt, muss auch weiterer bezahlbaren Wohnraum für die Mannheimerinnen und Mannheimer auf der Fläche ermöglicht werden. Während bei Variante 1 nur kleinflächige Wohnbauflächen vorgesehen sind, gibt es bei Variante 2 eine perspektivische Wohnbauentwicklung im Süden. Die SPD spricht sich daher für die Realisierung der Variante 2 aus.“
Für Stefan Höß, Stadtrat vor Ort auf dem Waldhof und Luzenberg, ist neben der Klärung des Grundstückeigentums für die Planungen das zukünftige Vorgehen entscheidend: „Seit den ersten Planungsüberlegungen 2021 wurden die Stimmen der Bürgerschaft berücksichtigt. Es ist uns auch für den weiteren Prozess wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger beteiligt sind, sodass Anwohnerinnen und Anwohner mit den Planungen zufrieden sind.“
Bildquellen
- Luftbild_Spiegelfabrik (1): Stadt Mannheim