SPD-Finanzexperte Binding und Haushaltsexperte Mark über die Finanzkrise
SPD-Finanzexperte Binding
und Haushaltsexperte Mark über die Finanzkrise
„Wir wissen alle nicht, was uns erwartet“, sagte der stellv. SPD-Kreisvorsitzende Petar Drakul mit Blick auf die Finanzkrise und deren Folgen. Um dieser Frage nachzugehen, hatten der Mannheimer SPD-Kreisvorstand und der Bundestagsabgeordnete Lothar Mark MdB Lothar Binding zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Drakul, der an diesem Abend die Moderation übernommen hatte, freute sich mit den Anwesenden über die Möglichkeit, gleichzeitig mit einem Finanz- und einem Haushaltsexperten der SPD-Bundestagsfraktion über dieses Thema diskutieren zu können. Unter den zahlreichen Teilnehmern begrüßte er auch den Kreisvorsitzenden Wolfgang Katzmarek, den Vorsitzenden der hiesigen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Michael Seis, und Juso-Chef Benedikt Hummel.
Lothar Binding referierte in einem kurzweiligen Vortrag über Ursachen und Zusammenhänge der internationalen Finanzmarktkrise und machte den Anwesenden im Besonderen auch zahlreiche Fachausdrücke verständlich. Er erläuterte, dass die Ursache der Finanzkrise das sog. Verbriefungsgeschäft sei, erklärte, was mit „Verbriefungsgeschäft“ im Detail gemeint ist, und weshalb Europa im Gegensatz zu den USA „nur“ ein Liquiditätsproblem und kein Solvenzproblem habe. Gegenstand weiterer Ausführungen waren die Rolle von Rating-Agenturen sowie die Programme BASEL I und BASEL II. Auch die Begriffe „Tranchieren“ und „Hermes Bürgschaften“ blieben keine Fremdwörter.
Lothar Mark präsentierte den Anwesenden anschließend die Beschlusslage des Bundeskabinetts und informierte über den Sachstand der Diskussion, bzw. Lösungsansätze im Haushaltsausschuss: Mehr Anreize für private Haushalte, Impulse für zusätzliche Investitionen und Innovationen, Bereitstellung von Krediten – insbesondere für den Mittelstand sowie die Flankierung des Beschäftigungspakets. Mark betonte, für ihn sei dabei besonders wichtig, dass die Haftung von Managern, vor allem deren Pflicht zum Schadensersatz verschärft und das Vergütungssystem der Banker wieder ins Lot gebracht würden. Er bekräftigte: „Wenn wir als Sozialdemokraten solchen Konzepten zustimmen, dann weil wir als Bürger auch darunter leiden würden, wenn diese neuen Regelungen nicht kommen würden“.
Viele interessierte Rückfragen bestätigten die Wichtigkeit des Themas für die Anwesenden. Drakul versicherte auf Nachfrage, dies sei sicherlich nicht die letzte Veranstaltung zur Finanzkrise gewesen – die nächste Veranstaltung der Mannheimer SPD habe aber erstmal den neuen Präsidenten der USA zum Thema. Mark, der den amtierenden Präsidenten George W. Bush mitverantwortlich für die Fehlinvestitionen im Vorfeld der Finanzkrise machte und daher die Wahl Barack Obamas sehr begrüßt, dankte abschließend allen Anwesenden für das rege Interesse und die Teilnahme an der Veranstaltung.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Katzmarek
Kreisvorsitzender
Mathias Kohler
Pressebeauftragter