SPD Fraktion informiert sich über die Situation im Carl-Benz-Stadion

Es ist kein Geheimnis: seit einigen Jahren wird in der Stadtpolitik darüber nachgedacht, das Carl-Benz-Stadion abzureißen und durch Wohnbebauung zu ersetzen. Demnach soll an anderer Stelle ein Fußballstadion als Multifunktionsarena Sport und Großveranstaltungen ermöglichen. Durch die Ambitionen des SV Waldhof, den Aufstieg in die 2. Fußball Bundesliga zu forcieren, hat diese Diskussion an Fahrt aufgenommen.

Die Tour der sportpolitischen Sprecherin Andrea Safferling führte die SPD im Mannheimer Gemeinderat vergangenen Mittwoch in das Stadion an der Theodor Heuss Anlage. Der Austausch mit SVW Geschäftsführer Markus Kompp zeigte deutlich, dass Millionenbeträge benötigt werden, um das Stadion zu ertüchtigen. Um es Zweitligatauglich zu machen wären weitere Investitionen notwendig. Insgesamt spricht der Verein von rund 20 Millionen Euro.

„Der Sport ist uns in der Breite und der Spitze ein wichtiges Anliegen“, so Andrea Safferling, sportpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat. Gerade in den letzten Jahren habe die Fraktion viele sportliche Impulse setzen können, zuletzt der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche in diesem Sommer in die Freibäder. „Der SVW ist mit seinen Erfolgen und seiner Tradition ein wichtiger Teil der Sportstadt Mannheim“, so Stadtrat Stefan Höß, der für die Fraktion im Sportausschuss sitzt. „Der Verein ist mit sozialdemokratischen Namen wie Walter Spagerer oder Herbert Lucy verbunden und erfährt nicht nur deshalb unsere Unterstützung“, betont Stadträtin Isabel Cademartori, die damit auf die letzten Investitionen verweist, die von der SPD vorbehaltlos mitgetragen wurden.

„Die hohen Beträge, die weiter in das Carl-Benz-Stadion fließen müssen, benötigen eine tiefergehende Betrachtung im Gesamtkontext zu einer Verbesserung der sportlichen Infrastruktur“, erläutert SPD Fraktionsvorsitzender Thorsten Riehle. „Die Zeit drängt. Deshalb müssen wir uns noch in diesem Jahr als Gemeinderat dem Grunde nach darauf verständigen, wie wir mit dem Carl-Benz-Stadion umgehen und welche Perspektiven es für die fußballerische Weiterentwicklung in Mannheim gibt.“ Wenn am Ende dieser Diskussion ein Neubau stehe, brauche die Stadt in Zeiten finanziell knapper Mittel einen guten Plan zur Umsetzung, vor allen Dingen aber eine Verbesserung der Klimabilanz, die für das jetzige Stadion durch hohen Energieverbrauch und veralteter Infrastruktur schlecht ausfällt. Aber nicht nur diese beiden Themen müssten betrachtet werden: der Umgang mit den anderen sportlichen Nutzungen rund um das Stadion, die Diskussion um den richtigen Standort, der Transfer von traditionellen Symbolen wie der OST in einen Neubau, die Entwicklungsmöglichkeiten eines neuen Quartiers mit bezahlbaren Wohnungen und viele weitere Fragen müssen geklärt werden. „Diese Entscheidung braucht eine sachliche und fachliche Auseinandersetzung und keine Schnellstatements auf dem grünen Rasen. Das schadet dem Vorhaben.“ Die SPD im Mannheimer Gemeinderat wird unmittelbar nach der Sommerpause mit allen Beteiligten vertiefende Gespräche führen. „Wir nehmen das Vorhaben ernst und werden uns intensiv und adäquat damit auseinandersetzen“, verspricht Riehle den Waldhof Fans.

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