SPD-Fraktion vor Ort/ Gespräch zur Parkplatzsituation am Collini-Center
Zu einem Vor-Ort-Termin am Collini-Center hatte die SPD im Mannheimer Gemeinderat mit dem Ziel eingeladen, miteinander über Lösungen für die Parkplatzproblematik am Collini-Center ins Gespräch zu kommen.
Die Stadträtin vor Ort, Helen Heberer, und der Fraktionsvorsitzende Thorsten Riehle gemeinsam mit Stadtrat Dr. Bernhard Boll begrüßten zunächst alle Anwesenden.
So war Natalie Waterboer, die Geschäftsführerin der Mannheimer Parkhaus Betriebe anwesend, ebenso wie Dr. David Jacob, zuständiger Abteilungsleiter des Fachbereichs Immobilienmanagement. Auch die neue Eigentümerin, die Deutsche Wohnwerte war mit Jaqueline Wirth und dem Projektleiter Sebastian Grüber vertreten.
Sie schilderten zunächst die aktuelle Situation und erläuterten, warum ab Februar keine Nutzung der Tiefgarage mehr möglich sein wird. Die Ausweichmöglichkeiten über die Mulde, das Parkhaus der Neckarufer-Nord-Bebauung, das zukünftig bewirtschaftet werden wird und weitere Parkhäuser in Mannheim vor allem für die Dauerparker wurden vorgestellt. Auch die gute Nachricht, dass die Mulde zunächst weiterhin für Kurzzeitparker genutzt werden kann wurde von Natalie Waterboer überbracht. Sebastian Grüber (Deutsche Wohnwerte) sicherte zu mit der MPB auch über die Nutzung der neu zu bauenden Tiefgarage im Gespräch zu sein, um zu klären, ob hier Möglichkeiten für Nutzer/innen außerhalb des Neubaus und des Wohnturms Parkmöglichkeiten geschaffen werden können. Allerdings sei das eher eine langfristige Perspektive.
Dann kamen diejenigen zu Wort, die ab nächster Woche vor großen Problemen stehen und Sorgen haben. Sonja Gallinger schilderte die Probleme der Anwohner/innen rund um das Collini-Center, Christian Binz, der Geschäftsführer des gegenüber liegenden Hotel Mack, berichtete von seiner Befürchtung, dass die fehlenden Parkmöglichkeiten betriebsgefährdend sein könnte und Andreas Stein, Personalratsvorsitzender des NTM, beschrieb die Notwendigkeit, dass die Nationaltheater- Beschäftigten ausreichend Parkmöglichkeiten finden. Auch Reimar Lamade, der Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung des Theresienkrankenhaus machte klar, wie wichtig vor allem für die Beschäftigten, aber auch für die Besucher/innen und Patient/innen des TKH die Parkplätze im Collini-Center seien, weil nicht ausreichend Parkplätze am Krankenhaus selbst vorgehalten werden können. Der Geschäftsführer und 1. Bevollmächtigte der IG-Metall, Thomas Hahl, bekräftigte die Sorgen aus Sicht der Mieter / innen des Gewerkschaftshauses und wies auf die Wichtigkeit der Parkmöglichkeiten für die Veranstaltungen und Versammlungen mit vielen Besucher/innen hin.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Riehle thematisierte die unzureichende Kommunikation und bat darum, mit den Parkplatznutzenden, Unternehmen und Einrichtungen ins Gespräch zu kommen. Hier sagte Natalie Waterboer zu, zusätzlich zu den bereits veröffentlichten Informationen Handzettel zu erstellen und die Informationen über die Ersatz-Parkmöglichkeiten nochmal breit zu streuen. Außerdem wies sie auf die Hotline der MPB hin, die bei der Suche nach Ersatz-Stellplätzen unterstütze.
Stadträtin Helen Heberer bekräftigte nochmal die Forderungen der Betroffenen: “Wir stehen vor einem Verkehrs-und Park-Chaos und hier muss die Stadt kurz- und langfristige Lösungen finden. Gerade wenn das Quartier durch den Neubau und die Erschließung zum Neckar aufgewertet werden soll, muss auch die Parkplatzsituation geklärt sein!“
Thorsten Riehle, Fraktionsvorsitzender der SPD im Mannheimer Gemeinderat, fasste die Herausforderungen zusammen: „Wir wünschen uns eine offene, breite Kommunikation an alle Anwohner/innen auch rund um das Collini-Center. Das sind eben nicht nur die Bewohner/innen des Wohnturms für die es bereits Lösungen gibt, sondern auch die Beschäftigten des TKH und NTMs, sowie die Nutzer/innnen des Gewerkschaftshauses, das Hotel Mack, das Ärztehaus, die Anwohner der umliegenden Straßen und viele mehr. Deshalb muss die gesamte Umgebung von der Stadtplanung betrachtet und an langfristigen Lösungen gearbeitet werden. Wir werden dazu einen Antrag in den Gemeinderat einbringen.“ Dies vor allen Dingen auch, weil durch die Generalsanierung des NTM, den Neubau des SWR und die Bebauung der Mulde weitere Parkflächen entfallen.
Allgemein wurde der Austausch begrüßt. Die jetzt durch die SPD-Einladung hergestellten persönlichen Kontakte sollen dazu genutzt werden, die Herausforderungen gemeinsam anzunehmen und im Gespräch zu bleiben
3 Kommentare
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Mein Mann und ich sind davon betroffen , da wir direkt gegenüber der Mulde im Haus Collinistraße 24 eine Eigentumswohnung bewohnen. Wir finden es schon sehr unverschämt, dass wir unsere Dauerparkplätze auf der Mulde nach 33 Jahren kurzfristig gekündigt bekommen haben und nur noch Bewohner des Wohnturm als Anwohner mieten dürfen. Wir sind ebenso Anwohner !!! Die Kündigung mag ja rechtlich ok sein , aber moralisch ist es unterirdisch. Insbesondere so kurzfristig. Für die vielen Beschäftigte , die hier Dauerplätze angemietet haben ist es zwar schlimm, aber nicht so katastrophal wie für uns. Diese könnten tatsächlich einen Platz am Flugplatz Neuostheim anmieten und mit Fahrgemeinschaften oder Bahn hierher kommen. Aber wir wollen einfach weiter stressfrei und sicher nach Hause kommen und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Wie sicher es in Mannheim in der Dunkelheit nach Hause zu laufen ist , muß ich ja wohl nicht erwähnen.
Hätte man nur ausschließlich den Anwohnern des Wohnturm und den Anwohnern der umliegenden Straßen, die bisher schon Mieter waren, Plätze zur Dauervermietung angeboten, dann hätte die Mulde ausgereicht. So aber haben jetzt Leute plötzlich Parkplätze , die vorher auch keinen gebraucht haben. Diese können sie jetzt gewinnbringend untervermieten. Wenn man schon so genau ist, dass die Bewohner des Wohnturm einzig berücksichtigt werden, dann hätte man anstelle von der Adresse besser KFZ Kennzeichen, die auf die Adresse angemeldet sind , vorweisen müssen. So wie bei Anwohnerparkausweisen. Es ist eine absolute Frechheit, dass wir nach so langer Zeit die Kündigung erhalten und andere können jetzt ein Geschäft draus machen. Und es soll niemand behaupten , die Verantwortlichen der Stadt hätten nicht davon gewusst. Der zuständige Bürgermeister für Bau und Verkehrs ist schließlich rein zufällig der Aufsichtsratsvorsitzende der Mannheimer Parkhausbetriebe.
Überhaupt, wo war bei ihrem Ortstermin der Herr Eisenhauer? Interessiert ihm das Problem nicht , oder möchte er sich der Diskussion nicht stellen ? Eine EMail direkt an ihn , wurde durch seinen Büroleiter beantwortet. So geht bürgernahe Politik nicht.
Natürlich sind die Parkhausbetriebe daran interessiert , einen Teil des Parkplatzes als Kurzzeitplätze beizubehalten. Damit läßt sich ja deutlich mehr Geld verdienen als mit Dauerparker.
Wir wünschen uns einfach nur , dass wir als langjährige bisherige Mieter weiter als Anwohner anerkannt werden und unsere Dauerparkplätze wieder mieten dürfen.
Wir sind wirklich dankbar , dass Sie und weitere Stadträte sich der Angelegenheit annehmen. Wir haben nämlich an die Stadtpolitik Mannheim schon unsere Vertrauen verloren. Wir überlegen ernsthaft , unsere Wohnungen zu veräußern und ins Umland zu ziehen. Mannheim ist nicht mehr unsere Heimatstadt , die sie mal war.
Generell finde ich es gut, dass sich „die Politik“ vor Ort ein Bild der Lage macht. Dennoch bin ich äusserst erstaunt darüber, dass niemand aus dem Collini-Wohnturm zu dem Treffen eingeladen worden ist. Hat die Deutsche Wohnwerte bedenken vor zu viel Gegenwind gehabt? Der Stil mit den kurzfristigen Kündigungen der Parkplätze war absolut unterirdisch. Bereits 2 Tage nach Erhalt des Schreiben ist meine Nachbarin auf der Warteliste gelandet, da bereits keine Plätze mehr in der Mulde verfügbar gewesen sind. Wenn man zwischen den Jahren verreist gewesen ist, hätte man ziemlich schlechte Karten gehabt und auf einmal steht man ohne Parkplatz am Haus da. Wenn man nicht ad-hoc reagieren konnte. Ebenfall ein ungeklärtes Thema ist es, wie die Deutsche Wohnwerte im Falle des Baus (es ist ja noch nicht genehmigt) mit den neuen Parkflächen nach dem Bau umgeht. Und ob man diese dann zu fairen Konditionen, wie bislang, anmieten kann. Oder ob man nur für mehrere 10 Tausend Euro einen Platz kaufen kann, was sich bestimmt nicht jeder leisten kann. Es wird vieles nicht transparent kommuniziert. Warum nicht? Die Deutsche Wohnwerte kommt wie ein Elefant im Porzellanladen auf das Areal und versetzt das ganze Viertel in Rage. Hier muss ich leider viele Versäumnisse der Politik erkennen. Der ganze „Vorgang“ ist unausgegoren und zum Nachteil aller Anwohner, die jahrelang unter dieser verfehlten Politik leiden müssen. Gerne stehe ich als betroffener und sehr besorgter Anwohner für einen offenen Dialog zur Verfügung.
Es ist ein absolutes Unding was hier abläuft. Das Thema Parkplätze ist ja nur ein Teil der gesamten Story rund um das Collini-Center und dem geplanten Teil-Abriss und Neubau. Der Kommentar von Frau Martina Hertweck—Baake zeigt aber sehr deutlich, dass man hier im Vorfeld kein überzeugendes Konzept für die Sperr- und Bauphase erarbeitet hat und jetzt versucht die Wogen irgendwie zu glätten. Warum bei dem Orts-Termin keine Einladung an die Bewohner des Wohnturms erfolgt ist, muss man nicht verstehen, jedoch kann man aus dem Kommentar sehr gut herauslesen, dass man mit dem Vorrecht auf Parkplätze für die Bewohner des Wohnturms einen Keil zwischen die Anwohner des Collini-Centers und des Wohnturms getrieben hat. Die Bewohner des Wohnturms können hierfür allerdings absolut gar nichts, ganz im Gegenteil.
Gerade die Bewohner und Eigentümer des Wohnturms sind hier mittlerweile Spielball der Verantwortlichen der Stadt und des Investors DWW. Die Kommunikation Seitens der Stadt und der DWW mit den Eigentümern und Bewohnern findet praktisch nicht statt, man bekommt wichtige Informationen zu einschneidenden Veränderungen immer kurz vor knapp – wenn überhaupt. Es gibt einige Eigentümer, die sich mittlerweile ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzen, ihre Wohnungen zu verkaufen, da Sie es leid sind, dass man Ihren Bedenken und Einwendungen im Vorfeld nicht nicht mehr Gewicht und Aufmerksamkeit geschenkt hat. Auch der in Zukunft verbaute Blick ist für viel Eigentümer ein herber Schlag und Grund ihr Eigentum zu verkaufen – jedoch mit hohen Wertverlusten.
Man hat auch ernsthafte Bedenken, dass man im Bauamt der Stadt Mannheim die Einwendungen, die man nun gegen den geplanten Abbruch vorbringen kann nicht objektiv, unabhängig und fair prüfen wird. Denn schließlich ist es genau jenes Bauamt, welches über die Einwendungen zu entscheiden hat, das den Büroturm und die Galerie über Jahrzehnte verkommen ließ und nun Feuer und Flamme für den Abbruch und Neubau ist.