SPD in der Neckarstadt-Ost und Jusos Mannheim sehen in politischer Attacke auf das JUZ eine Gefahr für unabhängige Freiräume für junge Menschen

Die SPD in der Neckarstadt-Ost und die Jusos Mannheim sind entsetzt über die politische Attacke auf das Jugendzentrum in Selbstverwaltung Friedrich Dürr (JUZ) durch CDU und AfD im Mannheimer Gemeinderat. Das Konzept der Freiräume für Jugendliche, in denen sie ihre Freizeit jenseits der Kontrolle der Elterngeneration gestalten können, geht auf den Erfolg der Jugendzentrumsbewegung in der Bundesrepublik aus der Nachkriegszeit zurück. Das JUZ ist in diesem Sinne ein wichtiger Übungsraum für Demokratie für unsere junge Generation.

Simon Linsler, Schriftführer des SPD Ortsvereins Neckarstadt-Ost: “Für mich und viele andere Menschen ist ihr Leben in Mannheim kaum ohne das JUZ vorstellbar. Es ist als Ort für antifaschistische, antirassistische, queer-aktivistische, antisemitismuskritische und feministische Arbeit sowie verschiedenste Musik-, Bildungs- und Sportveranstaltungen unverzichtbar für den Stadtteil, aber auch Mannheim insgesamt. Vor allem in Zeiten der zunehmenden sozialen Vereinzelung und finanziellen Prekarisierung breiter Bevölkerungsschichten ist es umso wichtiger, derartige Orte zu erhalten, in denen sich junge Menschen ohne Konsumzwang aufhalten können. Das JUZ, wo sich viele Mannheimer*innen auch in ihrer Freizeit in Projekten wie der offenen Fahrradwerkstatt, der Siebdruckwerkstatt, dem Jugendcafé, dem pädagogischen Gärtnern oder in kostenlosen Sprachkursen für Geflüchtete engagieren, muss daher unbedingt erhalten bleiben. Deshalb steht es für mich außer Frage, dass das JUZ weiterhin die Unterstützung der Stadt verdient.”

Klara Scheffler, Co-Vorsitzende der Jusos Mannheim ergänzt: “Wir stehen solidarisch an der Seite des Jugendzentrums in Selbstverwaltung Friedrich Dürr und sind ebenfalls besorgt über die offensichtliche Annäherung der CDU an die AfD im Mannheimer Gemeinderat. 2017 zog die Mehrheit des Gemeinderates nicht mit, als die CDU zum ersten Mal versuchte, das JUZ im städtischen Diskurs zu diskreditieren, ihm die Fördergelder zu entziehen und damit seine Existenz auszulöschen. Sieben Jahre später ist das JUZ wieder der irrationalen Inszenierung durch den CDU-Fraktionschef Claudius Kranz ausgesetzt, der die weiter nach rechts verschobenen Verhältnisse für soziale Kürzungen im Gemeinderat nutzen will. Von dieser gegenwärtigen Stimmungsmache profitiert letztendlich nur die Rechte. Wieder kalkuliert Kranz mit rechten Stimmen und offenbart einmal mehr, was die Mannheimerinnen und Mannheimer in den nächsten fünf Jahren mit CDU und AfD erwartet: Handschlag statt Brandmauer. Gerade in Mannheim ist die Pluralität von Jugendarbeit unerlässlich und ein Verlust des JUZ wäre fatal für Jugendliche, die sowieso schon viel zu wenig Räume haben. Für uns ist darum klar: Das JUZ bleibt.”