SPD kritisiert Studiengebühren
SPD kritisiert Studiengebühren
Die Folgen verfehlter Bildungspolitik sollen im Landtag offen gelegt werden
Der Kreisverband der Mannheimer SPD hat die beiden Landtagsabgeordneten Helen Heberer und Dr. Frank Mentrup aufgefordert, sich im Landtag für einen detaillierten Bericht der Landesregierung zur Entwicklung der Studierendenzahlen in Baden-Württemberg seit Einführung von Studiengebühren einzusetzen.
Eine bisher – wohl absichtlich zurückgehaltene – Studie des Bundesbildungsministeriums belegt, dass durch die Einführung von Studiengebühren junge Menschen von der Aufnahme eines Studiums abgehalten werden, wie von der SPD seit langer Zeit befürchtet wird. Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Petar Drakul weist darauf hin, „dass gerade Abiturienten, die man zu einem Studium ermutigen möchte, nachhaltig von den Gebühren abgeschreckt werden.“ Ein Großteil derjenigen, die aufgrund der Studiengebühren kein Studium aufgenommen haben, sollen so genannten einkommensschwachen Elternhäusern entstammen. Die Studie des Bundesministeriums bezieht sich bisher nur auf zwei norddeutsche Bundesländer.
Eine Evaluation der Studienbedingungen und Studierendenzahlen ist nach Meinung der Mannheimer SPD auch in Baden-Württemberg dringend erforderlich. „Wir befürchten, dass die Untersuchung zeigen wird, dass nach wie vor die soziale Herkunft in viel zu hohem Maße über die Bildungsbeteiligung und den Bildungserfolg mitentscheidet, “ so Drakul. Studiengebühren stünden dem sozialdemokratischen Aufstiegsgedanken und dem Prinzip der Chancengleichheit im Bildungswesen fundamental entgegen. „Die Abschaffung der Studiengebühren muss Gegenstand sozialdemokratischer Politik bleiben“, unterstreicht der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Katzmarek.
Bildung dürfe nicht sozial selektieren, sondern müsse gesamtgesellschaftlich integrieren. „Gerade die Gruppe der Abiturienten aus einkommensschwachen Elternhäusern und Elternhäusern mit Migrationshintergrund werden von den zunehmend teuren Studienkrediten abgeschreckt“, betont Juso-Sprecher Benedikt Hummel.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Katzmarek
Kreisvorsitzender
Mathias Kohler
Pressebeauftragter